K38 Kontrollfragen


38.1 Bestimmung der Aminosäurezusammensetzung und Sequenzanalyse von Proteinen

Welche der folgenden Feststellung(en) trifft (treffen) zu?

(1) Peptidbindungen werden in 6 N Salzsäure bei über 100 °C und unter Sauerstoffausschluss gespalten.

(2) Zur Bestimmung der Aminosäuresequenz wird das Protein durch milde chemische oder enzymatische Hydrolyse in Peptide gespalten; das Peptidgemisch wird aufgetrennt und die Peptide werden einzeln sequenziert.

(3) Zur Verifizierung der Aminosäuresequenz eines Proteins dient die Totalhydrolyse des Proteins in seine Aminosäuren und die Bestimmung seiner Aminosäurezusammensetzung.

(4) Die direkte Bestimmung der Aminosäuresequenz eines Proteins liefert mehr Informationen als die Ableitung der Aminosäuresequenz aus der Nucleotidsequenz der DNA.

A (1+2+3)    B (1+3)    C (2+4)    D (nur 4)    E (alle)


38.2 Analyse der 3D-Struktur von Makromolekülen durch Röntgenkristallographie

Welche Feststellung trifft nicht zu?

(A) Die im Kristall abgelenkte Röntgenstrahlung wird duch Interferenz zum Teil verstärkt.

(B) Die im Kristall abgelenkte Röntgenstrahlung wird duch Interferenz zum Teil abgeschwächt.

(C) Die Röntgenstrukturanalyse detektiert die Elektronendichte und nicht die Atomkerne im Kristallgitter.

(D) Das äusserst intensive Synchrotronlicht kann nur schlecht fokussiert werden.

(E) Die neuesten Free Electron Laser ermöglichen Röntgenkristallographie mit 10-100-mal kleineren Kristallen als Synchrotrone.

A    B    C    D    E


38.3 Analyse der 3D-Struktur von Makromolekülen durch magnetische Kernresonanz (NMR)

Welche Feststellung trifft nicht zu?

(A) Die Bestimmung einer NMR-Struktur eines Proteins benötigt im Allgemeinen viel mehr Protein als die röntgenkristallographische Analyse desselben Proteins.

(B) NMR bestimmt die relative Lage der Atome im Protein.

(C) Die NMR-Strukturbestimmung ergibt das Ensemble der möglichen Konformationszustände des Proteins.

(D) Im Gegensatz zur Röntgenkristallographie benötigt eine NMR-Strukturanalyse keine Information über die Aminosäuresequenz des betreffenden Proteins.

(E) Eine NMR-Analyse liefert auch bei sehr hoher Auflösung keine eindeutige Struktur.

A    B    C    D    E


38.4 Elektronenmikroskopie

Welche Feststellung(en) trifft (treffen) zu?

(1) Bei der Elektronenmikroskopie werden beschleunigte Elektronen mit einer Wellenlänge im einstelligen pm-Bereich verwendet.

(2) Die dabei maximal mögliche Auflösung ist nicht durch die Wellenlänge sondern durch andere Faktoren wie den geringen Eigenkontrast biologischer Proben limitiert, die Auflösung liegt bei 5 - 0.5 nm.

(3) Bei der Gefrierätzung (Freeze-fracture)-Technik wird eine Bruchfläche schräg mit einem Metall (Pt) bedampft, und die entstehende "Schattenlandschaft" wird nach Entfernen des organischen Materials mittels Transmissions-Elektronenmikroskopie sichtbar gemacht.

(4) Mit der Elektronentomographie lassen sich räumliche intrazelluläre Strukturen mit einer Auflösung von ≈ 3 nm ermitteln.

A (1+2+3)    B (1+3)    C (2+4)    D (nur 4)    E (alle)


38.5 Untersuchung posttranslationaler Modifikationen von Proteinen

Welche Feststellung(en) trifft (treffen) zu?

(1) Der Nachweis von Phosphorylierungen ist mit Hilfe von Phosphopeptid-spezifischen Antikörpern möglich.

(2) Glykosylierungen sind oft heterogen und deshalb schwierig zu analysieren.

(3) Isoelektrische Fokussierung eignet sich gut zum Nachweis von Phosphorylierungen.

(4) Methylierungen sind typischerweise DNA-Modifikationen und werden bei Proteinen nicht angetroffen.

A (1+2+3)    B (1+3)    C (2+4)    D (nur 4)    E (alle)


38.6 Untersuchung von Protein-Ligand-Wechselwirkungen

Welche Feststellung trifft nicht zu?

(A) In der analytischen Ultrazentrifuge lassen sich unter gewissen Voraussetzungen die Molekülmassen der Komponenten eines Proteinkomplexes gleichzeitig mit der Molekülmasse des Komplexes bestimmen.

(B) Die analytische Ultrazentrifuge ist auch das Gerät der Wahl zur Analyse der Wechselwirkung kleiner Liganden mit Proteinen.

(C) Bei der Gleichgewichtsdialyse diffundiert ein kleiner Ligand durch eine semipermeable Membran, während sein Bindungspartner, das wesentlich grössere Protein, nicht durchtreten kann.

(D) Falls die Bindung eines Liganden dessen Fluoreszenzeigenschaften verändert, kann die Stärke der Bindung spektroskopisch ermittelt werden.

(E) Die sensitive Biacore-Methode beruht auf der Veränderung des Brechungswinkels des Lichts an der Oberfläche, an welche der Ligand andockt.

A    B    C    D    E